Highlights von Havanna

Eines vorab: ich musste meine Reise leider krankheitsbedingt nach 4 Tagen abbrechen. Daher habe ich so manche Erfahrung vor Ort gemacht, die ich mir gerne erspart hätte.

( Krankenhausaufenthalt, Bezahlung von Rechnungen, gesundheitliche Versorgung... ) Damit Ihr Euch im Falle dessen den Ärger spart, bekommt ihr von mir dieses Mal einige wichtige Tipps zu der Thematik.

Denn eines vorab: Auf Kuba ist alles anderes!

Absolutes Pflichtprogramm wenn ihr auf Kuba seid. Im Idealfall habt ihr 2 volle Tage um diese wundervolle Hauptstadt zu erkunden. Für einen ersten Überblick startet ihr am besten am Placa Vieja. Rund um diesen Platz befinden sich wundervolle Kolonialhäuser in diversen Farben. Während unseres Besuches konnten wir den Kindern beim Fußball spielen zusehen. 

Ein besonderer Tipp: Besucht den Camara Oscura!

Direkt an der Ecke der Teniente Rey Gasse befindet sich ein unscheinbarer Eingang mit einer Treppe und einem Aufzug. Ein typisches Bild in Havanna: Der Eingang wird von einem Hund bewacht. Durch das Tragen eines Ausweises kennzeichnet er sich, dass er Futter und einen Schlafplatz hat. So werden sie vor Hundefängern beschützt.

Der Eintritt kostet 2 CUC pro Person und lohnt sich schon alleine aufgrund des tollen Ausblickes bis zum Capitol. Ich würde auch die kurze Vorführung mitmachen. Ihr bekommt die Informationen rund um die Stadt in spanisch oder englisch. Dauer circa 10 Minuten. 

Weiter geht es auf der Mercaderes Gasse Richtung Norden. An der Kreuzung Obispo seht ihr linker Hand das Ambos Mundos Hotel. Am besten biegt ihr hier rechts ab und umrundet den tollen Plaza de Armas mit seinen tollen knochigen Bäumen. An der O`Reilly Gasse lauft ihr wieder zurück Richtung Westen. Nach 3 Blocks kommt auf der linken Seite das Cafe O`Reilly mit einer wundervollen oberen Etage. Hier lohnt es sich eine kurze Verschnaufpause einzulegen. 

Aber Achtung beim Bezahlen. Die Kellner runden sehr! großzügig auf. Das ist mir generell auf Kuba aufgefallen. Die Jungs dort sind richtige Schlitzohren. Man fühlt sich überall ein bisschen abgezockt. Ich gebe gerne Trinkgeld, aber das entscheide ich gerne selber. Und wenn aus 2,5 CUC mal eben 5 CUC gemacht werden und das bei einer großen Gruppe, geht das nicht in Ordnung. Bei Nachfrage warum es mehr kostet als auf der Karte wurde es dann korrigiert, geht aber trotzdem nicht.

Weiter lauft ihr die San Ignacio Richtung Norden zum Placa de la Catedral. 

Am Ende des Platzes biegt ihr links in die Empedrado Gasse. Nach ein paar Metern kommt auf der linken Seite die ehemalige Stammkneipe von Hemingway. Ihr könnt es nicht übersehen, dann Touristen stehen in Trauben Schlange um einen der begehrten Mojito zu ergattern. Die Bar ist bekannt unter dem Namen La Bodeguita del Medio.

Wenn ihr die Empedrado Gasse weiterlauft, kommt ihr an den Parque Cervantes. Der Park an sich ist wenig spektakulär, aber rechter Hand gibt es einen Bankautomaten an dem ihr mit einer Kreditkarte in Havanna Bargeld abheben könnt! Wie schon gesagt, dass ist sehr selten. 

Direkt gegenüber vom Geldautomat befindet sich das Restaurant San Juan. Hier haben wir wunderbar zu Mittag gegessen. 

Nach dem Mittagessen warteten unsere Coco Taxis bereits vor dem Restaurant auf uns. Coco Taxis sind sozusagen die Tuk Tuks von Kuba. Motorisierte Dreiräder mit einem Fahrer und Platz für 2 Passagiere. Die Fahrt macht super Spaß und ist total interessant, da die Fahrer auch durch kleine Gassen außerhalb der Altstadt düsen wo Havanna nochmal ein ganz anderes Bild hinterlässt. 

Wir waren mit den Coco Taxis unter anderem auch bei einer kubanischen Autowerkstatt. 

Man kommt um eine Fahrt mit dem Oldtimer quasie gar nicht drum herum. Denn nahezu 3/4 aller Taxen vor Ort sind Oldtimer. Wir haben trotzdem eine 2 Stündige Rundfahrt gemacht. Zuvor waren wir noch in der Werkstatt von Julio Alvarez, dem Inhaber von NostalgiCar. Super interessant und top gepflegte Fahrzeuge. Kann ich Euch nur empfehlen. Die Fahrer sprechen auch für kubanische Verhältnisse gut englisch. 

Ich hatte meine Sonnenbrille leider zu Hause vergessen. Und ich sehe ohne Brille bei Sonnenschein wirklich rein gar nichts! Nach 4 Tagen Kuba habe ich die Insel auch ohne Sonnenbrille wieder verlassen. Nein, nicht weil ich so wählerisch war! Es gab keine Brillen zu kaufen! Ich habe in 4 Tagen nicht eine einzige Brille gesehen. Egal ob in der Altstadt oder auf einem Restplatz auf dem Weg nach Vinales. Keine Chance. Das zeigt wie sehr die Einschränkungen des Embargos vor Ort sind. Wir hatten häufig sogar Probleme in der Stadt eine Flasche Wasser zu kaufen. Nach dem zweiten Tag erfolgloser Suche, haben wir uns morgens im Hotel eine gekauft und mitgenommen. 

Rum gibt es übrigens immer. Also verdursten tut hier niemand ;-)

Mag sein, dass das in der Region Varadero anders aussieht, aber in Havanna ist das Thema Shopping gar nicht der Rede wert. Einzig ein paar Lädchen in denen es Bilder, Autokennzeichen oder Leinentaschen zu kaufen gibt, konnte ich entdecken.

Das Hotel liegt leider nicht in der Altstadt. Taxikosten 15,- Euro pro Strecke leider sehr happig für kubanische Verhältnisse.

Für anspruchsvolle Kunden ist das Hotel keinesfalls zu empfehlen. Mit beiden Augen zudrücken ist es maximal OK. Und das ist schon fast zu viel. Zimmer sind angeblich renoviert?! Keine Spur davon. Erstrecht nicht im Badezimmer

Das Frühstück ist nicht dolle. Und dabei durften wir schon oben im Suitenbereich Frühstücken. 

Leider kein schönes Thema, aber ich hätte mich gefreut, wenn ich meine Erfahrungen nicht hätte selbst durchleben müssen, sondern ich vorher das eine oder andere gewusst hätte. Das hätte mir einiges an Nerven gespart. Denn wenn man Schmerzen hat und man alleine in einem fremden Land ohne Sprachkenntnisse ist, liegen die Nerven eh schon auf Eis. 

Ich beschränke mich auch aufs wichtige. Versprochen!!!

Jeder der nach Kuba fährt, braucht eine Auslandskrankenversicherung. Ohne diese könnt ihr auch nicht einreisen. Ich hatte diese dabei und hatte mir sogar vorsorglich eine spanische Police ausstellen lassen. Sicher ist sicher - dachte ich. 

Ich war nach unserer Landung am ersten Abend in 3 verschiedenen Krankenhäusern. Die konnten die Police auch lesen, sagten aber, dass Sie diese nicht akzeptieren. Ich solle bar zahlen oder bräuchte ein Schreiben von Asistur.

Ich rief bei meiner privaten Versicherung an. Dort wurde mir gesagt, dass die Uhren auf Kuba anders mahlen. In allen anderen Ländern der Welt, könnte die Versicherung eine Mail oder Fax in das Krankenhaus schicken mit einer Kostenübernahme und der Patient wird direkt behandelt. Auf Kuba muss sich die deutsche  Versicherung an eine kubanische Firma namens Asistur wenden. Erst wenn diese bestätigen, dass ich auch wirklich versichert bin, arbeitet das Krankenhaus. Und das kann bis zu 3 Tagen dauern. 

OK dachte ich mir. Scheiss drauf. Ich zahle das eben alles mit meiner Kreditkarte und reiche das im Nachhinein bei der Versicherung ein. Ja ja gute Idee, aber die Krankenhäuser nehmen keine Kreditkarte. Nur Bares ist Wahres ist hier das Motto. Nicht mal das internationale Krankenhaus nimmt eine VISA. Nun stand ich dort mit Schmerzen, einer Auslandskrankenversicherung und zum Glück 200CUC Bargeld ( 200 Euro ) in der Tasche. 

Für meine 3 Behandlungen inklusive Krankentransport zwischen den Krankenhäusern hat es zum Glück gerade so gelangt, aber was passiert wäre wenn ich eine OP gebraucht hätte o.ä. ich habe keine Ahnung. 

Bitte tauscht bei Ankunft am Flughafen genügend Bargeld in CUC um. Man weiß ja nie! Krankheiten kündigen sich oft nicht an und dann steht ihr genauso hilflos da. 

Wer nur ein karibisches Badeziel sucht, sollte sich eine andere Insel aussuchen. Denn für einen reinen "chilli-milli Urlaub" am Strand ist Kuba das falsche Ziel. Dafür gibt es bessere und günstigere Regionen. Wer aber Land und Leute kennen lernen will und danach noch ein paar Tage die Füße hochlegen und die köstlichen Mojitos genießen möchte, ist auf Kuba genau richtig!

Stellt sich nur die Frage wie man das Land am besten erkundet.

Da ich mit einer geführten Gruppe von Touristikern vor Ort war, stellte sich mir die Frage nicht. Aber ich weiß, dass viele von Euch hin und her gerissen sind. Einerseits seid ihr lieber flexibel alleine unterwegs, andererseits wird auf Kuba oft davon abgeraten.

Und nun wollt ihr sicher wissen was ich Euch rate?! 

Sind wir mal ehrlich. Mit einer Gruppe von 20-40 Mann durch Kuba zu reisen und immer dem Reiseleiter mit dem Fähnchen zu folgen, kommt für mich nicht in Frage. 

Die letzte Möglichkeit ohne große Gruppe doch etwas von der wundervollen Insel zu sehen, sind Tagesausflüge oder Kurztripps mit 1-2 Nächten. Das könnt ihr sowohl in einer Gruppe als auch privat buchen. Im Iberostar Grand Packard ist zum Beispiel ein Counter direkt in der Lobby. 

Wir waren mit einer Zwischenübernachtung in Vinales und in Las Terrazas. Beides ist wundervoll. Gerade wer es ursprünglich und die Natur liebt ist hier vollkommen richtig. Den Bericht dazu findet ihr hier: