Eigentlich stand San Francisco nicht mit auf meiner "muss ich unbedingt mal hin" Liste, aber diese Stadt hat richtig Flair und wird mich nicht das letzte Mal gesehen haben...

Bis zur Station von Star RV waren es ca. 20 Minuten. Die Abgabe des Womos hat super geklappt. Dauert ca. 30 Minuten da alles kontrolliert wird. Mit dem Taxi ging es nach San Francisco. Die Fahrt dauert eigentlich nur eine gute halbe Stunde. Wir haben allerdings 90 Minuten gebraucht. Die Brücke vor San Francisco ist zollpflichtig und an einem Samstag Vormittag staute es sich hier ordentlich. Wir hatten aber keine Eile, da wir zuvor bereits 3 Nächte im Zoe Hotel gebucht hatten.

Wir wurden freundlich im Hotel empfangen. Unsere Zimmer waren zum Glück schon bezugsfertig. Für amerikanische Verhältnisse sind die Zimmer sehr modern. Es war zuvor ein Best Western Hotel und wurde vor kurzem renoviert. Wir blickten zwar auf eine Mauer, störte aber nicht.

Vom Zoe Hotel bis zum Fisherman's Wharf läuft man knapp 10 Minuten. Hier erwarten Euch zwar nahezu nur Restaurants und Souvenirläden, aber sehr nett angelegt. Kam uns auch ganz entgegen, wir hatten ja noch nix zum Mittag. Zuvor hatte ich auf mehreren Blog gelesen, dass man San Francisco nicht verlassen darf ohne eine Chowder (Brotsuppe) zu kosten. Gesagt getan bestellten wir im gleichnamigen Laden Chowder und Thunfisch Baguettes. Die Baguettes waren super. Die Chowder....naja

Auf grosses Sightseeing Programm hatten wir heute keine Lust mehr. Wir beschlossen noch gemütlich zur bekannten Lombard Street zu laufen. Sah auf googlemaps nicht sonderllich weit aus. Weit war es auch nicht, aber steil. Dass San Francisco hügelig ist, war mir ja bekannt, aber das sind keine Hügel das sind Berge. Eine Meile laufen ist ja nicht viel, aber bei der Steigung schon ordentlich für die Pumpe. Lombard Street ist natürlich völlig unspektakulär. Gesehen haben, wollte ich es trotzdem.

Da wir grade gut im Tritt waren, sind wir noch weiter bis zur Kreuzung Taylor St. / Broadway. Sicher einigen unter euch aus Monk bekannt.

Nach viel BBQ und Burgern brauchten wir heute mal was anderes zum Abendessen. Unser Hotel empfahl uns den Italiener Cioppino's und reservierte uns auch gleich einen Tisch. Ich war anfangs etwas skeptisch, da dieser am Rand der Fisherman's Wharf lag. Häufig gibt es in solchen Gegenden mehr Touristenabzocke als gutes Essen. Ich wurde aber eines besseren belehrt. Vom Zoe Hotel läuft man ca. 20 Minuten. Das Cioppino's ist relativ gross und auch relativ laut. Aber das Essen war köstlich.

Mega Empfehlung

Wir entschieden uns das Frühstück direkt in unserem Hotel Zoe zu versuchen. Es gab eine Frühstückskarte mit verschiedenen fertigen "Menüs". Entweder herzhaft oder süß. Wir bestellten 2x süß und 2x herzhaft. Die Speisen waren sehr lecker aber auch ordentlich teuer. Zu viert lagen wir bei knapp 100 USD inkl. Saft und Kaffee. Gegenüber vom Hotel Zoe soll man super im Hollywoodcafe frühstücken können, aber die reservieren leider keine Tische und die Schlange war jeden Tag sehr lang.

Aufgrund der hohen Nachfrage solltet ihr die Tickets für Alcatraz rechtzeitig online buchen. Wir hatten Tickets für 12 Uhr. Die Fährüberfahrt dauert knapp 20 Minuten. Obwohl es ziemlich windig war, hat es nicht geschaukelt. Links rüber hat man einen tollen Blick auf die Golden Gate Bridge. Auf Alcatraz wird man mit ein paar Infos begrüsst. Die Audiotour ist inklusive findet aber "nur" im Gefängnis statt. Man bekommt auch alles auf deutsch. Der Audioguide ist richtig gut gemacht. Ähnlich wie ein Hörspiel. Man hat das Gefühl richtig dabei zu sein. Dauer ca. 1 Stunde. Die Fährüberfahrt nach San Francisco zurück könnt ihr frei wählen. Wir haben ab/bis Pier 33 knapp 3 Stunden gebraucht. Hat sich aber allemal gelohnt.

Wenn ihr an der Strasse wieder Richtung Fisherman's Wharf lauft, kommt ein super Hotdog Stand. Zwar mit 5 USD nicht billig, aber sau lecker.

Für uns ging es mit dem Taxi weiter nach Chinatown. Als absolute Bangkok Fans waren wir gespannt, ob das Chinatown hier mithalten kann. Ich nehme die Antwort gleich vorweg: NEIN. Überhaupt nicht zu vergleichen. Keine kleinen asiatischen Küchen, keine Läden mit Nippes o.ä. Einzig überall asiatische Schriftzüge. Für uns eine ziemliche Enttäuschung. Hier noch mal ein Beispiel aus Bangkok's Chinatown.

Trotzdem fühlten wir uns an unsere diversen Thailand Urlaube erinnert, und hatten Lust auf Thaifood. Unser Taxifahrer empfahl uns das Restaurant Marnee Thai. Zum Glück hatte ich noch einen Tisch reserviert.

Bei Googlemaps gibt es 2x Marnee. Das Restaurant ist auf der Irving Street nahe des Golden Gate Parks. Vom Zoe Hotel, nahe der Fisherman's Wharf, dauert die Taxifahrt ca. 30 Minuten. Wer authentisches Thaifood liebt, bereut keine einzige Sekunde dafür quer durch die Stadt gefahren zu sein.

Das Restaurant ist extrem klein und die Tische stehen sehr nah zusammen. Nur so passen vielleicht 25 Gäste rein. Auf einem Sonntag Abend war es gerammelte voll. Warum war spätestens klar als das Essen kam. Es schmeckte alles himmlisch und genau wie in einer einfachen Thaibutze wo die Mutti selbst in der Küche steht. Die Chefin des Hauses schrie mit dem typischen nasalen Thai quer durchs Lokal und wies ihre Mitarbeiter an.

Da die Taxifahrer extrem unfreundlich waren und die Taxen zum Teil aussahen wie sau, legten wir uns am Abend zuvor ein Uber Konto an. Sehr gute Entscheidung. Nie wieder Taxi! Egal wo ihr seid, klickt ihr einfach an was für ein Fahrzeug ihr braucht und spätestens 2 Minuten später werdet ihr freundlich in einem sauberen Fahrzeug begrüsst. Weiterer Voteil: es ist sogar ein bißchen günstiger als Taxi. Wir wollten die Tour zuerst mit dem Hop on Hop off Bus machen, da es aber mitte Mai zwar sonnig aber arschkalt war, entschieden wir uns dagegen. War am Ende des Tages zu viert auch um einiges günstiger

Erster Stop Coit Tower: cooler Rundumblick von oben über San Francisco. Eintritt 8 Usd pro Person. Im Mai mussten wir nicht anstehen. Da der Fahrstuhl sehr klein ist, kann es zur Hauptsaison sicher etwas dauern

Zweiter Stop: Union Square. Alle namenhaften großen Stores sind hier vertreten. Wir wollten nicht shoppen, sondern einfach ein bißchen schlendern. Letztendlich war ich froh, dass unser Hotel nicht hier war. Die Bürgersteige in der Gegend sind mitunter voll mit Obdachlosen. Wohnen hätte ich hier nicht wollen. Noch viel extremer war es im Mission District. Natürlich habe ich dieses nicht fotografiert...

Dritter Stop: Mission District

Da wir gerne jenseits der Touristenzentren in einer Stadt unterwegs sind, stand der Mission District mit auf meinem Plan.

Habe auf ein paar Blogs soetwas gelesen wie nette Cafes, Vintage Läden, viktorianische Häuser und natürlich die tollen Wandmalereien. Stimmt soweit auch, aber irgendwie scheint hier niemand erwähnen zu wollen, dass 80% des Viertels auf der Strasse aus Armut besteht. Wenn euch rund um den Union Square zu viele Obdachlose unterwegs sind, fahrt hier nicht hin. Manch einer mag denken: "war die denn noch nie in Berlin o.ä.? Hier gibt es doch auch viele Obdachlose" Doch natürlich, aber das hier ist noch eine andere Nummer. Es sitzt niemand friedlich dort, trinkt ein Bier, unterhält sich mit seinen Kumpels und fragt nach etwas Kleingeld. Mitunter liegen sie voller Drogen zappelnt auf dem Boden oder laufen völlig zu vor fahrende Autos.

Natürlich haben aber auch alle Recht, die von der anderen Seite des Mission Districts sprechen. Nur erwähnen, sollte man es fairerweise schon.

Wir haben auch den Fehler gemacht bereits an der 16th St. die Mission Street hochgelaufen sind. Hier ist es extrem. An der 20th sind wir rüber zur parallel laufenden Valencia St. Hier wird es bereits besser und auch netter.

 Wer auf cremiges Eis steht, sollte bei Smitten vorbei schauen. Das Eis wird direkt vor euren Augen hergestellt und ist extrem cremig. Pro Sorte gibt es eine Eismaschine. Daher kann man sie nicht mischen. Waffeln, Toppings und Sauce kann man individuell kombinieren.

Ich hatte salted caramel in einer Waffel mit Schokosauce und gerösteten Mandeln.

Wenn ihr hauptsächlich wegen der Wandmalereien hier seid, braucht ihr eigentlich nur die 24th von der Valencia St. bis zur Harrison St. laufen. Die bekanntesten Murals findet ihr in der Balmy St.

An der Ecke 24th / Harrison erwartet euch ein weiteres tolles Eis bei Humphry Slocombe. Hier ist das Eis zwar "fertig" aber dafür gibt es tolle Sorten die man wie gewohnt mixen kann. Ich hatte  "peanut butter fudge ripple" und "secret breakfast" mit Cornflakes und Vanille. Beides sehr geil.

Wir bestellten uns ein Uber und erhielten den coolsten Fahrer überhaupt. Er merkte, dass wir an seiner Stadt interessiert waren und hat viel erzählt. Er ist sogar ein paar Umwege gefahren um uns einiges zu zeigen (der Fahrpreis steht bei Uber zuvor bereits fest). Zum Beispiel erfuhr ich, dass unter anderem so viele Obdachlose in San Francisco leben, weil die klimatischen Bedingungen für ein Leben auf der Strasse einfach perfekt sind. Nie Frost und nie Hitze. Logisch. Er fuhr uns zu einem super Parkplatz oberhalb vom Baker Beach mit Blick auf die Golden Gate Bridge.

Da unser Rückflug erst um 16 ging, hatten wir noch etwas Zeit und beschlossen noch ein Stück auf der Golden Gate Bridge zu laufen. Ein Uber Fahrer hatte uns zum Visitor Center gefahren. Der Ausblick von hier ist anders, aber mindestens genauso toll. Wir sind bis zur ersten Stütze gelaufen.

Habe mehrfach gelesen, man soll die Brücke mit dem Fahrrad überqueren. Halte ich für ziemlich sinnbefreit. Es war Dienstag Morgen 11 Uhr / Mitte Mai und die Radfahrer haben nur geflucht. Rad und Fussweg sind quazie eins. Nur durch eine Linie getrennt. Die Fussgänger laufen also die ganze Zeit auf den Radweg rüber. Man bremst und schiebt mehr als man fährt. Lasst es sein!